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Brut von Seychellen- Riesenschildkröten

Im Fokus:

Seychellen-Riesenschildkröte

Wissenschaftlicher Name:

Dipsochelys hololissa & D. arnoldi

IUCN-Status:

EDGE-Status:

EW (in Freiheit ausgelöscht)

Nicht aufgeführt

Bedrohte Evolutionsgeschichte:

22 Millionen Jahre

Wissenschaftliche Einordnung:

Reptilien, Testudines, Testudinidae

Brut von Seychellen- Riesenschildkröten

Populationstrend

Unbekannt

Schutzbemühungen

Eingestellt

Verbreitungsgebiet

Ökologische Rolle

Grösstes natürlich vorkommendes Tier/ Pflanzenfresser in seinem Lebensraum. Schlüsselart; schafft Wege, die von anderen Tieren genutzt werden, und formt eine "Schildkrötenrasen"-Pflanzengesellschaft.

Gefährdungen

Hauptbedrohungen sind das Aussterben aufgrund der geringen Anzahl isolierter Individuen sowie Hybridisierung mit den viel häufigeren Aldabra-Schildkröten.

Projektförderung

Erste Vergabe:

$ 19,600 (2001-2011)

15. April 2001

Nicht aufgeführt

Warum fördern?

Zwei angeblich ausgestorbene, aber wiederentdeckte Arten von Riesenschildkröten durch ein Zuchtprogramm zu retten - da mussten wir einfach mitmachen. Doch die Hintergrundgeschichte ist bitter. Am Anfang, in den späten neunziger Jahren, stehen zwei britische Wissenschaftler (Drs. Gerlach) und ihre Wiederentdeckung sehr weniger, sich nicht fortpflanzender Exemplare der Seychellen-Riesenschildkröte D. hololissa (bekannt aus historischen Aufzeichnungen und Exemplaren von den Granitinseln) und der Arnoldi-Riesenschildkröte (D. Arnoldi, bekannt aus einer kleinen Anzahl von Museumsexemplaren unsicherer Herkunft und subfossilen Überresten von den Granitinseln). Sie versteckten sich unter den viel zahlreicheren Art Aldabra-Riesenschildkröten der südlichen Atolle (D. dussumieri, die manchmal auch als D. elephantina oder A. gigantea bezeichnet wird). Letztere überlebt mit etwa 100.000 wilden Exemplaren auf dem Aldabra-Atoll, wurde aber auch auf anderen Seychelleninseln eingeführt. D. arnoldi und D. hololissa stammen jedoch von den Granitinseln der Seychellen, nicht von den entlegenen südlichen Atollen des Archipels.

Die Gerlachs gründeten mit ihrem Nature Protection Trust of Seychelles umgehend ihr Seychelles Giant Tortoise Conservation Project, um das Aussterben dieser Granitinsel-Riesenschildkröten durch Zucht in Gefangenschaft zu verhindern und schliesslich beide Arten wieder in freier Wildbahn anzusiedeln.
Zu dieser Zeit bestand D. hololissa nur noch aus einer kleinen Anzahl isolierter Männchen in nicht-brütenden Gruppen in Gefangenschaft, plus 6 Erwachsenen und 14 Jungtieren im Projekt der Gerlachs. D. Arnoldi überlebte in einer kleinen Anzahl von Männchen in Zoos ausserhalb der Seychellen und in Privatbesitz auf den Seychellen. Die einzigen Weibchen befanden sich im Projekt der Gerlachs, das in der Folge 140 Jungtiere züchtete.

Für die Wiederansiedlung wählten sie die Insel Silhouette als Schwerpunkt aus, da sie ein grosses Gebiet für die Ansiedlung der Population, vielfältige Lebensräume und ein gesundes Ökosystem bietet, das grösstenteils vor unangemessener Entwicklung geschützt ist. Am 7. Dezember 2007 wurden fünf ausgewachsene Arnold-Riesenschildkröten Dipsochelys arnoldi auf Grande Barbe, Silhouette Island, Seychellen, freigelassen. Dies waren die ersten Granitschildkröten der Seychellen, die in der ersten Phase der Etablierung dieser endemischen Art in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet ausgewildert wurden. Bei einer Untersuchung im Jahr 2010 wurde festgestellt, dass diese Schildkröten einen erheblichen Einfluss auf die Vegetation haben und die Gebiete, in denen sie sich ernähren, in natürliche Palmenwälder umwandeln.
Leider schritt die Regierung der Seychellen 2011 ein und stoppte unerklärlicherweise das gesamte Programm. Dennoch sind wir stolz darauf, an dieser vielversprechenden Aktivität beteiligt gewesen zu sein.

Fokus der Förderung

Nachzuchtprogramm in menschlicher Obhut für spätere Auswilderung

Programmverantwortung

University Museum of Zoology, Cambridge, UK

Programmkontakt

Justin Gerlach

Projektort

Seychellen

Silhouette, Seychelles

Lösungsansatz: Projektziele

Schaffung einer Zuchtpopulation von zwei extrem seltenen Arten von Riesenschildkröten (Dipsochelys/Aldabrachelys hololissa und Dipsochelys/Aldabrachelys arnoldi), die auf den granitischen Seychellen endemisch sind.

Sowohl Dipsochelys/Aldabrachelys hololissa als auch D./A. arnoldi, die seit dem 19. Jahrhundert als ausgestorben galten, wurden 1997 wiederentdeckt, da sie sich aufgrund ihres morphologischen Erscheinungsbildes von der viel zahlreicheren Aldabra-Schildkröte von der Seychelleninsel Aldabra unterscheiden. Dieses Zuchtprojekt in Gefangenschaft (Schirmherrschaft: Sir David Attenborough) wurde von 2001 bis 2011 (d. h. vor der offiziellen Gründung der 1wild Foundation) unterstützt. Im Jahr 2011 wurde es von den Behörden der Seychellen eingestellt.

Die Identifizierung und Wiederentdeckung von Dipsochelys/Aldabrachelys hololissa und D./A. arnoldi als Arten, die früher als ausgestorben galten, ist umstritten und erfordert weitere genetische Studien zur Bestätigung. Verschiedene DNA-Studien ergaben nicht eindeutige Ergebnisse, einige positiv, andere negativ.

Die positiven Ergebnisse in Kombination mit der Beschreibung der frühen Museumsexemplare überzeugten viele Schildkrötenexperten, dass es gute Gründe gibt, diese morphologisch unterschiedlichen Riesenschildkröten von den viel zahlreicheren Aldabra-Schildkröten, Aldabrachelys gigantea, zu trennen, die auf dem Aldabra-Atoll, einer äußeren Seychelleninsel 1000 km südwestlich der granitischen Seychellen, heimisch sind.

Dies geschah, wie auch die Zucht, aus Gründen der Vorsorge (Gerlach J, 2011: Aldabrachelys hololissa [Günther 1877] - Seychellen-Riesenschildkröte. Conservation Biology of Freshwater Turtles and Tortoises. Chelonian research Monographs, No. 5). Die Zucht war zunächst erfolglos, aber Ende 2010 gab es 180 Nachkommen - alles gesunde, kräftige Schildkröten, die sich von der Nahrung ernähren, die sie in der freien Natur nach der Wiederansiedlung finden würden. Die Behörden der Seychellen erlaubten jedoch die geplante Auswilderung der grössten Jungtiere (20 - 30 kg) nicht, obwohl sie auf der Zielinsel Silhouette einen Nationalpark eingerichtet hatten.

Artenschutz-Aktivitäten

Die Zucht war zunächst erfolglos, doch Ende 2010 waren 180 Jungtiere geboren - alles gesunde, kräftige Schildkröten, die mit der Nahrung aufgezogen wurden, die sie in freier Wildbahn bei der Wiederansiedlung vorfinden würden. Die Behörden der Seychellen genehmigten jedoch die geplante Auswilderung der grössten Jungtiere (20 - 30 kg) nicht, obwohl sie auf der Zielinsel Silhouette einen Nationalpark eingerichtet hatten.

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