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Wiedereinführung von Partula-Baumschnecken

Im Fokus:

Polynes. Baumschnecken

Wissenschaftlicher Name:

Partula spp.

IUCN-Status:

EDGE-Status:

EW (in Freiheit ausgelöscht)

Nicht untersucht

Bedrohte Evolutionsgeschichte:

Nicht untersucht

Wissenschaftliche Einordnung:

Mollusken, Gastropoden, Partulidae

Wiedereinführung von Partula-Baumschnecken

Populationstrend

Abnehmend

Schutzbemühungen

Lokal hoch

Verbreitungsgebiet

Ökologische Rolle

Die Partula-Baumschnecken von Französisch-Polynesien sind meist Pflanzenfresser oder Generalisten, einige Arten auch Detritivoren oder Fungivoren (d.h. sie bauen organische Substanzen ab bzw. fressen Pilze). Die meisten Arten sind Zwitter, die sich gegenseitig befruchten, und alle sind ovovivipar (d.h. bringen lebende Junge zur Welt). Die 1-2 mm grossen Jungtiere sind in nur 3-6 Monaten ausgewachsen. Sie sind jedoch sehr langlebig. In Gefangenschaft wurde Partula taeniata aus Moorea bis zu 17 Jahre alt. Zumindest auf der Insel Moorea haben diese winzigen Schnecken ein sehr kleines Verbreitungsgebiet - etwa 200 m2.
Partula-Schnecken sind von großer Bedeutung für die Geschichte der Genetik, waren in der polynesischen Ethnologie bedeutsam und sind jetzt auch ein Symbol für den Verlust der biologischen Vielfalt. Als „Darwins Finken der Schneckenwelt“ werden sie seit mehr als einem Jahrhundert erforscht, da ihr isolierter Lebensraum perfekte Bedingungen für das Studium der Evolution bietet.

Gefährdungen

Invasive Raubschnecken verursachten das Aussterben von 56 Arten innerhalb von 20 Jahren, und weitere 10 Arten überlebten nur in Gefangenschaft. Die Erhaltungszucht war erfolgreich, und seit 2016 wird ein Wiederansiedlungsprogramm durchgeführt.

Projektförderung

Erste Vergabe:

$ 3,600

6. September 2024

Nicht untersucht

Warum fördern?

Der Albtraum eines Naturschützers: Man entdecke (mitten im Pazifik!) eine Reihe uralter Partula-Baumschneckenarten, die wie Galapagosfinken adaptive Radiation zeigen. Im Jahr 1967 füge man als Nahrung für Menschen eine gebietsfremde, invasive afrikanische Landschnecke hinzu und beobachte, wie sie stattdessen Nutzpflanzen verschlingt. Um den Schädling zu bekämpfen, lasse man eine weitere invasive fremde Art frei, die fleischfressende rosafarbene Wolfsschnecke - und sehe zu, wie sie 56 Partula-Baumschneckenarten ausrottet und die meisten anderen zu kritisch bedrohten oder in Freiheit ausgestorbenen Arten macht. Homo sapiens in Höchstform!

Dann der Traum eines Naturschützers: die Ausnahme von der Regel, dass Wirbellose – das Rückgrat der Ökosysteme – nur wenig Artenschutz erfahren. Nach über 30 Jahren eines sorgfältigen Partula-Zuchtprogramms kehren über 17.000 Schnecken von 11 Partula-Arten, die in der Wildnis ausgestorben waren (darunter eine, die nur noch 9 Individuen aufwies!), in ihre natürlichen Habitate zurück. Der Beweis dafür, dass das Aussterben in freier Wildbahn manchmal rückgängig gemacht werden kann, und eine wirklich fabelhafte Leistung. Wir wollen daran teilhaben!

Fokus der Förderung

Auswilderung in Terrarien nachgezüchteter Partula-Arten, Monitoring des Überlebens in der Wildbahn

Programmverantwortung

Peterhouse, University of Cambridge, UK

Programmkontakt

Dr. Justin Gerlach, Director of Studies (Biological Natural Sciences), IUCN Mollusc Specialist Group & Terrestrial Invertebrate Red List Authority

Projektort

Tahiti, Moorea

Plage Vaiava, Puna'auia, French Polynesia

Lösungsansatz: Projektziele

Verbesserung der Überwachung der wiedereingeführten Partula-Baumschnecken in Französisch-Polynesien durch die Entwicklung einer neuen Methode zur Überwachung im Kronendach des Waldes und die Erprobung der Fernüberwachung.

In den meisten der letzten 8 Jahre haben Wiederansiedlungen stattgefunden. Bei einigen Arten gibt es jetzt erste Hinweise auf eine erfolgreiche Wiederansiedlung in der freien Natur. Die Nachweise sind jedoch begrenzt, da es schwierig ist, das Kronendach der Waldbäume zu erfassen. Wir planen, eine neue Erhebungsmethode zu testen, die eine genaue Untersuchung der Baumkronen ermöglichen soll. Auf den am weitesten entwickelten Inseln (Tahiti und Moorea) gibt es angemessene Überwachungssysteme (zumindest unterhalb der Baumkronen). Auf zwei anderen Inseln (Huahine und Raiatea) ist der Zugang zu den Freilassungsorten komplizierter und eine häufige Überwachung nicht möglich.
Die Überwachung der freigelassenen Partula und die Erfassung von Reliktpopulationen ist ein wichtiger Bestandteil des Partula-Aktionsplans, der 1994 erstmals aufgestellt und regelmässig aktualisiert wurde. Die Notwendigkeit, die Überwachung und Erhebung zu verfeinern, ist seit vielen Jahren klar, da es sich als äusserst schwierig erwiesen hat, Populationen mit geringer Dichte zuverlässig zu erfassen. Viele Populationen galten als ausgestorben, um Jahre später wieder aufzutauchen, vermutlich aufgrund von Bewegungen zwischen sichtbaren Schichten und dem Kronendach. Ebenso sind viele freigelassene Populationen nach einigen Monaten ohne Erklärung verschwunden. Der Aktionsplan sieht die Lösung des Problems des Zugangs zum Kronendach als eine der wichtigsten Verbesserungen für die Zukunft an.
Der Zuschuss würde die notwendige Ausrüstung für die Erprobung neuer Überwachungsmethoden bereitstellen. Wenn sich diese, wie erwartet, als wirksam erweisen, werden sie bei der künftigen Überwachung eingesetzt. Dazu gehört die monatliche Überwachung der freigelassenen Populationen auf Tahiti und Moorea. Die Methoden werden auch bei den Freisetzungen im Jahr 2025 zum Einsatz kommen.

Artenschutz-Aktivitäten

Mit dem Zuschuss wird die erforderliche Ausrüstung für die Erprobung neuer Überwachungsmethoden bereitgestellt. Wenn sich diese, wie erwartet, als wirksam erweisen, werden sie bei der künftigen Überwachung eingesetzt werden. Dazu gehört die monatliche Überwachung der freigesetzten Populationen auf Tahiti und Moorea. Die gleichen Methoden werden auch bei den Freisetzungen im Jahr 2025 zum Einsatz kommen.

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